Professionelle Sprecherin | Synchronschauspielerin | Erzählerin

Geschichten

Tauchen Sie in die Worte und Bilder meiner Geschichten ein


„Papa auf der Suche nach dem Glück“

Eine Geschichte über die Trennung der Eltern und das Glück

Für Mie


Auszug der Fassungen der Jahre 2016 und 2017

Geschrieben von Ulrike Tabor

In einer Höhle unter der Erde lebt ein kleines Regenwürmchen, zusammen mit seiner Mama (...) Rosemarie mag den Regen nicht. Von ihm bekommt sie Schnupfen. Dann muss sie immer niesen. Hatschi. Deshalb trägt Rosemarie stets einen Schirm mit sich (...) Rosemarie hat Ohren, die größer sind als die von allen anderen Regenwürmchen. So kann sie Töne und Musik besonders gut hören (...)

Rosemarie liebt es, die Tautropfen auf den Grashalmen mit ihren Fingern anzustupsen. Dann hüpfen sie hoch und springen hinunter. Sie klopfen und machen Musik (...)

Pitsch. Patsch (...)

Rosemarie lebt mit ihrer Mama allein. Ihr Papa ist schon lange auf Reisen. Er ist auf der Suche nach dem Glück. Er hat niemanden gesagt, wo er es finden mag  (...) Und Geheimnisse behält man leise für sich.  

Psst.

Als der Papa noch bei Mama und Rosemarie lebte, suchten Mama und Papa im ganzen Haus gemeinsam das Glück (...) Sie riefen ganz laut nach ihm (...)  Auch für Mama und Papa war es laut, obwohl sie kleinere Ohren haben. Doch sie waren erwachsen und daran gewöhnt (...)

Überall hatte Papa schon gesucht, in jeder Ecke, in jedem Winkel des Hauses (...)

Eines Abends, als Mama und Rosemarie schliefen, hat er seine Koffer gepackt und alle Sachen hinein gestopft (...) er wollte das Glück unbedingt finden. Es musste sich irgendwo verstecken (...)

Rosemarie und Mama wissen nicht, wohin der Papa verreist ist (...)

Nun, wenn Mama und Rosemarie zusammen sind, sitzt das Glück bei ihnen (...) Wenn Mama Rosemarie einen Kuss gibt, dann kitzelt es Rosemarie (...) Ab und zu kullert vor Freude ein Tropfen aus Mamas Auge. Er ist so nass wie die Tautropfen (...) wenn sie hoch und runter springen (...)

Pitsch. Patsch.

-----

Rosemarie und Mama haben eine Postkarte bekommen. Vom Papa (...) Auf seiner Reise hat er ganz viele Glücks getroffen. Eins ist bei ihm geblieben (...)


„Herr Traurigmann ging spazieren“

Eine Geschichte über das Traurigsein und Freundschaft, die zwickt


Herr Traurigmann ging spazieren. Er nahm seinen Spazierstock, zog seinen Mantel an, band seine Schuhe zu und setzte seinen Hut auf. Er nahm den Schlüssel, steckte ihn in die Manteltasche, die Tür fiel ins Schloss und sogleich stand er auf der Straße (...) die zur Kreuzung führte, wo sie sich mit vier Himmelsrichtungen die Wege teilte.

Er ging zur (...)  Ampel, ließ Autos und Fahrradfahrer vorbeiziehen und wartete auf das rotgefärbte Männchen, dass sich mit einem Hüpf sein grünes Kleid anzog. Dann hüpfte auch er (...) 

Es war mitten am Tag. Die Menschen (...) traten ein und aus den Läden, sie wühlten in ihren Taschen oder ließen Gebäckkrümel auf den Boden plumpsen.

Plumps (…)

Herr Traurigmann dachte (...) darüber nach, was geschehen würde (...) Wenn der Wind  (...) ein Lied spielen würde (...) für jeden Einzelnen (...) wenn all diese Menschen sich tanzend zu diesem Lied (...) bewegten (...) wie lustig es wäre. Da zwickte Herr Traurigmann jemand ins Ohr (...)

Zwick (...)

Fred ist eine einfache Stadttaube, er hat ein graues Federkleid und am Hals schmückt ihn ein weißes Flaumenlätzchen. Er kennt die Stadt bis in seine kleinste Taubenfeder (...) 

Und Fred zwickte Herr Traurigmann (...) mit seinem Schnabel ins Ohr. Auch Erna gesellte sich nun auf die andere Schulter und zwickte mit.

Zwick. Zwick (...) 

Erna war Freds Ehefrau (...) Sie zog das Verlangen eines blitzeblank von Kuchenkrümeln befreiten Bodens vor (...) was ihrer Statur ein wohlgeformtes Bäuchlein gab. 

Erna und Fred zwickten Herr Traurigmann (...) in beide Ohren (...) Herr Traurigmann legte seine Lippen aufeinander. Er zog diese fast zu den Ohren (...) Er öffnete seine Lippen und heraus kam ein

Hihihi (...)

Und wenn man genau hinsah, errötete das Mauerwerk der einzelnen Läden für einen Augenblick und schmunzelte.

Ach, Herr Traurigmann lachte (...)

Hihihi. Hahaha (...)

Sämtliche Inhalte dieser Website, einschließlich Texte, Bilder, Grafiken, Videos und andere Werke, unterliegen dem Urheberrecht. Jegliche Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe dies​er Inhalte ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Urhebers nicht gestattet.